Christoph Zihlmann
Kleine Helden, 2014–20
Die Inspiration für diese Serie kam in einer Bäckerei in meiner Nachbarschaft. Die Verkäuferin verpackte mein Croissant in eine Papiertüte, gleich vor dem Geschäft nahm ich es heraus und begann mit dem Verzehr. Die Tüte hatte nach ein paar Sekunden ihren Dienst getan und so ihre Bestimmung erfüllt.
Auch wenn es äusserst kurz ist, diese Tüten haben eine Art Leben. Sie werden ausgedacht, entworfen, hergestellt, transportiert, gelagert, benutzt. Das braucht Material, Energie und Kreativität – Arbeit von Menschen und Maschinen.
Ich sammle die Papiertüten und Plastikverpackungen, wenn ich ich unterwegs etwas zum essen kaufe. Ich notiere jeweils, was ich wann und wo gekauft habe. Einen kleinen Teil der gesammelten Tüten „porträtiere“ ich später im Atelier. Diese „Porträts“ sind ein Loblied auf diese kleinen und kaum beachteten Helden unseres Alltags.
Kleine Helden ist Teil einer grösseren Projektidee über zu wenig anerkannte Dinge und Phänomene unseres Alltags.